Rum von Mauritius 

Zucker und Rum, das Gold von Mauritius

Leider war unsere Reise schon fast wieder zu Ende. Aber den botanischen Garten, die Zuckerfabrik und Port Louis mussten wir natürlich noch "mitnehmen"

Aufbruch zum botanischen Garten von Pamplemousses , wo unsere Mauritius-Guide alle Fragen zur Tropenpracht beantwortet und uns den Star des Gartens zeigt: Victoria regia , die nur an einem einzigen Tag im Jahr blüht. Auch das Inselleben betreffend nimmt sie übrigens kein Blatt vor den Mund. Zucker – Fluch oder Segen der Insel? Darüber sprechen wir in einer ehemaligen Zuckerfabrik(die heute ein Zuckermuseum ist), wo die viel geschmähte Kulturpflanze, die Kolonialgeschichte schrieb, ihren großen Auftritt hat. Lassen Sie sich beim Zucker-Tasting von zuckriger Vielfalt überraschen! Nachmittags in der Multikulti-Inselhauptstadt Port Louis ist noch ein Geheimnis zu lüften: die Sache mit der Blauen Mauritius . Im Blue Penny Museum an der Caudan Waterfront dreht sich alles um die berühmteste Briefmarke der Welt. 140 km

Was ist der Unterschied zwischen Rum und Rhum Agricole? Rhum Industriel bzw. klassischer Rum und Rhum Agricole sind zwei unterschiedliche Rumarten. So ist der Hauptunterschied zwischen Rhum Agricole und normalem Rum der Rohstoff, der die Grundlage für die Destillation darstellt. Bei Rhum Agricole handelt es sich um Rum aus frischem Zuckerrohrsaft. Vermutlich macht wie oben angedeutet allerhöchstens 10 % der gesamten Rumproduktion diesen Rum aus, denn der restliche Rum – der manchmal zur Unterscheidung als Rhum Traditionnel bezeichnet wird – basiert hingegen auf Melasse. Hierbei handelt es sich um eine bräunliche, relativ zähe und zuckerhaltige Masse, die ein Beiprodukt der Gewinnung von Zucker aus Zuckerrohr darstellt. Bei der Herstellung von Rhum Agricole kommt der eigentliche Zuckerrohrsaft zum Einsatz. Das Zuckerrohr wird – meist von Hand – geerntet und zerkleinert sowie gepresst (oder gemahlen). Der Saft wird mit Hefe zum Gären gebracht und liefert die Maische für die anschließende Destillation.

Heute sind nur mehr wenige Fabriken auf Mauritius in Betrieb. Einst war die Zuckerrohrindustrie der wichtigste Wirtschaftszweig. Die Holländer brachten die Pflanze im 17. Jahrhundert auf die Insel, unter der französischen Herrschaft wurde Zuckerrohr im 18. Jahrhundert intensiv kultiviert. Die Briten bauten die Zuckerproduktion im 19. Jahrhundert noch stärker aus – zum wichtigsten Exportfaktor. Es liegt auf der Hand, dass sich bei derartiger Beschäftigung viele Sorten entwickelten. Dazu zählt feinkörniger Golden Caster mit leichter Honignote, dunkel-intensiver Molasses Sugar und natürlich Demerara und Muscovado. Dieser Vollrohrzucker ist unfiltriert und naturbelassen. Er wird verwendet für Kuchen und Törtchen, vorwiegend der dunklere Zucker. Sein Geschmack ist intensiver, nach Lakritz und Karamell, und er hat weniger Süße als der helle Muscovado. Dieser passt wiederum für Desserts wie den Babà au rhum, ein runder Kuchen aus einer Art Briocheteig, der in einem Rum-Zuckersirup getränkt wird. Aus dunklem Muscovado würde der Sirup den Teig zu dunkel färben. Dafür verleiht dunkler Muscovado den Speisen eine geschmackliche Tiefe, die mit normalem Zucker nicht erreicht wird.

Der älteste botanische Garten in der Südlichen Hemisphäre umfasst eine Fläche von etwa 37 Hektar. Hiervon sind 26 Hektar zugänglich, die anderen Areale sind Anzucht- und Nutzflächen. Der Garten wurde vor allem durch seine riesigen Seerosen, Talipot-Palmen und Wasserlilien bekannt, aber er bietet auch eine große Anzahl an teils exotischen Gewürzen, Ebenholzbäumen, Zuckerrohr und 85 verschiedene Arten von Palmen von Zentralamerika, Asien, Afrika und anderen Inseln im Indischen Ozean. Einige der Bäume wurden von Staatsoberhäuptern als Geschenk nach Mauritius mitgebracht, darunter von Prinzessin Margaret, Indira Gandhi, François Mitterrand und Robert Mugabe. In der Mitte des Parks findet sich darüber hinaus das Kolonialhaus Mon Plaisir, das unter Denkmalschutz steht und lediglich für Staatsempfänge geöffnet wird. Im Park werden kostenpflichtige Führungen angeboten. Die Gebühren sind mit den Guides verhandelbar und variieren je nachdem, ob eine Einzelführung oder eine Gruppenführung gewünscht wird.

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